Jungenleseförderung – Neue Studie, alte Erkenntnisse
Seit nunmehr 20 Jahren belegen alle PISA-Studien immer das Gleiche. Die Leseleistungen von Jungen liegen deutlich hinter denen der Mädchen. Im Vergleich zur Vorgänger-Studie 2015 hat sich der Anstand noch einmal vergrößert. Seit der ersten PISA-Studie gibt es Wissenschaftler, wie z.B. Prof. Christine Garbe, die klar sagen, was zu tun wäre. Nämlich, männliche Lesevorbilder und in der Schule mehr Bücher mit Themen einsetzen, die den Interessen von Jungen entsprechen.
Die bildungspolitisch Verantwortlichen blieben und bleiben jedoch bezüglich Jungenleseförderung untätig.
Wie Spiegel-Online berichtet, haben nun auch Wissenschaftler der Universität Hamburg untersucht, was die Ursachen für die Unterschiede in der geschlechterspezifischen Lesekompetenz sein könnten.
Eine Erkenntnis: Die Kinder ließen sich vermutlich von Rollen-Klischees beeinflussen. Jungen, die besonders fest daran glaubten, dass Mädchen besser lesen, schätzten ihre eigene Lesekompetenz eher gering ein und lasen weniger gerne. Sie schnitten in den Tests auch schlechter ab. Und was empfehlen die Forscher um daran etwas zu ändern?
Wie üblich: Väter sollten ihren Söhnen mehr vorlesen, Lehrer sollten mehr Texte mit Themen einsetzen, die auch für Jungs spannend sind.
Und was werden die bildungspolitisch Verantwortlich nun wohl tun? O.K., das ist zugegeben eine rhetorische Frage.