Jungen in England von Lockdown-Bildungsrückständen stärker betroffen als Mädchen

Laut BBC News sind Schüler nach dem Lockdown drei Monate mit ihrem Lernstoff im Rückstand, wobei Jungen und ärmere Schüler am schlimmsten betroffen sind. Das legt eine Umfrage unter Lehrern durch eine Bildungsforschungsorganisation nahe:

„Die Lernlücke zwischen reichen und armen Schülern hat sich zwischen März und Juli um fast die Hälfte vergrößert, wie die National Foundation for Educational Research festgestellt hat.

Die Autoren warnen auch davor, dass ein schnelles Aufholen unwahrscheinlich ist.

(…)

In der Umfrage der National Foundation for Educational Research befragte die National Foundation for Educational Research eine gewichtete Stichprobe von fast 3.000 Schulleitern und Lehrern in etwa 2.200 Grund- und Sekundarschulen in ganz England.

Die Untersuchung wurde kurz vor Ende des Schuljahrs im Juli durchgeführt – und zeigte, wie viel Kinder bis zum Ende des letzten Schuljahres zurückgefallen waren.

Fast alle befragten Lehrer (98%) gaben an, dass ihre Schüler hinter dem Platz im Lehrplan zurückgefallen seien, den sie normalerweise für diese Jahreszeit erwarten würden.

Insgesamt gaben die Lehrer an, dass sie bis Juli nur 66% ihres üblichen Lehrplans abgedeckt hatten, so dass die Schüler drei Monate mit dem Lernen im Rückstand waren.

Die Forscher fanden ebenfalls heraus:

  • Jungen liegen im Lehrplan weiter zurück als Mädchen
  • Die Lernlücke für ärmere Schüler hat sich um mindestens 46% vergrößert“

In Deutschland sah im Mai diesen Jahres der Präsident des Deutschen Lehrerverbands Heinz-Peter Meidinger bei rund drei Millionen Mädchen und Jungen ebenfalls einen Bildungsrückstand, der besonders Schüler aus schwierigen sozialen Verhältnissen und ärmeren Familien treffe.

Er fürchte, „dass bis zu ein Viertel aller Schüler in den vergangenen Wochen von jenen, die andere Voraussetzungen hatten, abgehängt wurde“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Zeitung „Welt“.