Handbuch Leseförderung

Autor: Theo Kaufmann
Herausgeber: Theo Kaufmann
Edition zweihorn
72 Seiten
ISBN: 978-3-943199-30-7
Preis laut Verlag 9,95€

Zum Autor

Das Handbuch Leseförderung wird herausgegeben vom Autor und Pädagogen Theo Kaufmann. Theo Kaufmann ist Mitinitiator und Vorsitzender des „Vereins für Leseförderung e.V.“

Inhalt

Das Handbuch Leseförderung stellt zuerst den Verein für Leseförderung und den JugendSachbuchpreis kurz vor, der vom Autor initiiert wurde. Mit dem JugendSachbuchpreis wird ein Genre von Jugendbüchern gewürdigt, das gerade bei der Leseförderung von Kindern und Jugendlichen, die mit Lyrik wenig anfangen können, eine enorm große Rolle spielt und somit gerade auch bei der Jungenleseförderung wichtig ist.

Danach werden ausführlich drei interaktive Online-Leseförderprojekte vorgestellt – Antolin, Onilo und Owlfinch – mit Zielsetzungen, Beispielen, Leistungsüberblicken usw. Dabei werden durchaus auch interessante Infos gegeben, die nicht unbedingt jedem bekannt sein dürften, wie z.B. dass Schüler bei Antolin auch vereinfachte Texte der Deutschen Presseagentur online lesen und anschließend Fragen dazu beantworten können oder dass es bei Onilo idaktisierte Arbeitsblätter zu jeder Geschichte gibt. Antolin und Onilo wurden auf www.jungenleseliste.de schon vorgestellt.

Owlfinch ist ein Portal für Lehrer und Schüler, das die Attraktivität sozialer Netzwerke nutzt, um Schülern Bildungs- und Lesequizze schmackhaft zu machen und einen einfachen und schnellen Weg zu eröffnen, sich über Grenzen, Sprachen und Kulturen hinweg kennen zu lernen. Für Lehrkräfte soll Owlfinch ein Werkzeug darstellen, um Lern-Fortschritte ihrer Schüler zu steigern. Interessant ist auch die Information, dass hinter all diesen online-Leseförderportalen eine Person steckt, nämlich Albert Hoffmann, der all diese Portale entwickelt hat.

Anschließend wird die Internetplattform Lesezündstoff vorgestellt. Lesezündstoff ist eine Internetaktion um Lehrkräften Beispiele für interessantes, motivierendes Lesematerial und Leseförderaktionen zu geben. Die Seite will speziell die Klientel der “LESEFERNEN” ansprechen. Lesezündstoff wurde von Heidemarie Brosche (Autorin von Kinder-, Jugend- und Sachbüchern), Gerhard Kälberer (Verleger, edition zweihorn) und Dr. Jana Mikota (Studienrätin im Hochschuldienst der Universität Siegen, Schwerpunkt Literaturdidaktik und Kinder- und Jugendliteratur) ins Leben gerufen.

Nach den online-Portalen folgt im Handbuch Leseförderung ein zweiseitiges Interview mit dem Kinder- und Jugendbuchautor Stefan Simmel zur Leseförderung.

Über die Hälfte des Handbuches sind dann verschiedene Verzeichnisse. Zuerst ist ein Verzeichnis (acht Seiten) über verschiedene Autoren, Illustratoren und Leseförderern aufgeführt. Zu jedem Namen gibt es eine kurze Erläuterung, wer was macht und weshalb in diese Liste mit aufgenommen wurde. Die Liste ist selbstverständlich nicht abschließend und kann es auch nicht sein. Anschließend folgen 27 Seiten von Kurzporträts von Kinder- und Jugendbuchautoren, Erzählern, Leseförderern und Schreib-Workshopanbietern mit ihren Angeboten und Kontaktdaten, natürlich auch nicht abschließend. Unklar bleibt allerdings, weshalb ausgerechnet diese Personen und nicht noch andere Autoren, Leseförderer usw. in diesen Listen vorgestellt wurden. Dann kommt noch ein siebenseitiges Verzeichnis von Kinder- und Jugendbuchverlagen im deutschsprachigen Raum.

Empfehlung

Die Stärken des Buches liegen in der sehr guten Vorstellung der drei bekanntesten Online-Leseförderplattformen und den Verzeichnissen mit Kontaktdaten zu verschiedenen Ansprechpartnern. Letztere sind natürlich für diejenige von besonderer Bedeutung, die selbst einmal ein Leseförderprojekt veranstalten wollen oder sich näher mit Leseförderung beschäftigen möchten.

Im Bereich Antolin und bei der Kurzinfo zum Jugendsachbuchpreis wird auf die besondere Leseschwäche der Jungen kurz hingewiesen. Schön wäre es noch gewesen, wenn man etwas ausführlicher auf die Thematik Jungenleseförderung eingegangen wäre und z.B. auch Jungenleseförderprojekte wie Boys&Books oder www.jungenlesleiste.de erwähnt hätte.

Auch wenn das Buch keine direkte Handreichung oder Arbeitsblätter und fertige Konzepte für Leseförderprojekte bietet, halten wir das Handbuch Leseförderung gerade auch für den niedrigen Preis von unter 10€ für alle, die sich für Leseförderung allgemein und speziell für online-Portale zur Leseförderung interessieren, aber auch für diejenigen, die selbst ein Leseförderprojekt durchführen wollen, absolut lohnens- und empfehlenswert.